Vereinshistorie

Chronik Unihockey Mittelland 2010 bis 2021 


Saison 2010/2011


Per 1. Mai 2010 wird Unihockey Mittelland – Region Olten Zofingen, wie der neue Verein mit vollem Namen heisst, aus der Taufe gehoben. Hervorgegangen aus den Vorgängervereinen UHC StaWi Olten und UHC Zofingen vereint UM nun über 200 Mitglieder aus dem Aareland unter seinem Dach. Gleich mit dreizehn Teams geht der Neo-Verein an den Start. Dazu zählen vier Herren-, zwei Damen- und sieben Juniorenteams. Allen voran das Fanionteam in der 1. Liga sorgt für Furore: Nach einem Taucher in die Zweitliga, dem direkten Wiederaufstieg und einem Zwischenjahr in der 1. Liga noch unter dem Namen von Vorgängerverein StaWi Olten (Saisons 2008/09 - 2009/10) starten die Mittelländer in ihrer ersten Saison einen regelrechten Sturmlauf. Hochüberlegen sichern sie sich die Promotion in die Nationalliga B. Das Herren II in der Zweitliga fungiert als Sprungbrett von den Junioren zu den Aktiven. Derweil stehen bei den Herren III (3. Liga GF) und Herren IV der Plausch und die Kameradschaft im Vordergrund. Letztere müssen als ehemalige Zofinger Haudegen nach dem Zusammenschluss der Vereine in der 5. Liga Kleinfeld wieder von ganz unten starten. Auch bei den Frauen werden zwei Leistungsniveaus angeboten. Das Damen I jagt in der 1. Liga KF dem Lochball hinterher, das «Damen-Zwöi» eine Liga weiter unten. Im Juniorenbereich ist es von Beginn an erklärtes Ziel, den Fokus auf das Grossfeld zu legen. So werden von den U16 über die U18 hin zur U21 sämtliche Altersstufen beim Grossfeld-Nachwuchsunihockey angeboten. Das Unihockey-ABC wird bei den Junioren C und D erlernt, wobei jeweils eine Sektion in Olten und Zofingen angeboten wird. Übrigens: Die Ehre, als Schütze des ersten Pflichtspieltors in die UM-Geschichte einzugehen, war Roland Stettler vergönnt. Im Ligacupspiel des Herren 4 gegen den TV Wild Dogs Sissach 2 erzielte er auf Pass von Christoph Lampart bereits nach 1:15 Minuten Spielzeit den Premierentreffer für UM, wobei der Gegner bei diesem ordentlich mitgeholfen hatte.

Saison 2011/2012


Auch in seiner zweiten Saison kennt der sportliche Weg des Neuvereins nur eine Richtung: nach oben. Der Start in die Nationalliga gelingt dem Herren 1 formidabel. Nach einem 7:6-Auftakterfolg nach Penaltyschiessen (trotz zwischenzeitlichem 0:3-Rückstand) gegen den UHT Eggiwil reihen die Mittelländer sieben Siege aneinander. Auch in der Folge befindet sich die Equipe im Flow und sichert sich den Quali-Sieg. Mit einem 6:3-Auswärtserfolg bei Zug United im vierten Spiel der Auf-/Abstiegsserie steigt das Fanionteam in die NLA auf. Der Durchmarsch von der Zweitliga ins Oberhaus des Schweizer Unihockeys innert fünf Jahren ist perfekt. Entsprechend ausgelassen sind die Feierlichkeiten im Anschluss an den unerwarteten sportlichen Erfolg, wie sich Augenzeugen erinnern. Unter der Regie von Rolf Riggenbach stechen Akteure wie die Gebrüder Dominic und Manuel Mucha sowie Philemon Plüss als fleissige Skorer, der Finne Valtteri Suominen als genialer Passgeber und Roman Pass als Verteidigungsminister aus einem auf einer Erfolgswelle surfenden Kollektiv von arrivierten, ehemaligen StaWi-Legenden heraus.

Saison 2012/2013


Die dritte UM-Saison steht ganz im Zeichen des Abenteuers Swiss Mobiliar League, wie die NLA neu heisst. Wie nicht anders zu erwarten war, hat UM in seiner Premierensaison in der obersten Liga hartes Brot zu beissen. Unter der neuen Führung von Trainer Renato Wyss, und zusätzlich verstärkt mit dem Mittsaison-Transfer Adam Stegl aus Tschechien, verkauft Unihockey Mittelland seine Haut teurer als erwartet: Nach der Qualifikation resultiert der respektable zehnte Rang in der Zwölfer-Liga. Neben Siegen gegen direkte Konkurrenten, wie die Kloten-Bülach Jets, bleiben besonders die Partien gegen GC Zürich (Niederlage erst nach Verlängerung) und insbesondere die 8:11-Niederlage gegen den SV Wiler-Ersigen, wobei der Serienmeister bis zum Schluss gefordert werden konnte, in Erinnerung. Dennoch führt kein Weg an den Playouts und einer anschliessend Auf-/Abstiegsserie vorbei. Hier wartet erneut Zug United, das auf Rache sinnt. In vier Spielen behält UM jedoch erneut das bessere Ende für sich und sichert sich die Ligazugehörigkeit. Derweil sichert sich das junge «Zwöi» den Ligaerhalt in der Zweitliga am grünen Tisch. Einen wichtigen Erfolg kann das Team U21 verbuchen: Es gelingt der Aufstieg in die Stärkeklasse B. Erstmals wird versuchsmässig auch eine U14-Equipe in der Meisterschaft angemeldet, womit das Schnuppern von Grossfeld-Luft bereits ab 12 Jahren möglich wird.

Saison 2013/2014


Die berühmt-berüchtigte zweite Saison nach dem Aufstieg wird Olten Zofingen zum Verhängnis. Das neue Trainer-Duo mit Daniel Moser und Olle Thorsell hat die schwierige Aufgabe, mit einem verjüngten Team den Abgang der Mucha-Gebrüder wettzumachen. Auf der Habenseite erweitern Jan Binder und Milos Tyl die Tschechen-Fraktion. Das Trio wird den hohen Ansprüchen gerecht. Doch das reicht nicht, denn die Aufstiegseuphorie ist weg und die Unerfahrenheit im Kader kann nicht kaschiert werden. So führt nach einer erfolgsarmen Saison der Weg erneut in die Abstiegsspiele, wo der aufstiegswillige UHC Thun wartet. In einer hart umkämpften Serie, in der UM zwischenzeitlich vorne liegt, kann selbst der Kniff, dass Trainer Olle Thorsell im sechsten Spiel selbst wieder in die Hosen steigt, nicht verhindern, dass die hungrigen Thuner in der siebten und alles entscheidenden Partie vor eigenem Anhang siegen und UM zurück in die NLB schicken. Für positive Nachrichten sorgt hingegen das Herren III als Reservat langjähriger verdienter Vereinsmitglieder und ehemaliger Herren-1-Akteure, welches in der Drittliga überlegen Gruppensieger wird. Der Nachwuchs gewann im Verein immer mehr Stellenwert, was sich zusehends sportlich bezahlt machte. Sowohl die U21 als auch die U16 stellten den Ligaerhalt in der Stärkeklasse B sicher, derweil stieg die U18 in diese auf. Das Angebot im Bereich U14 bewährte sich und ist seither fester und zentraler Bestandteil der Grossfeld-Ausbildung bei UM. Bei den Jüngsten wurde mit der Erweiterung des Angebots um die Junioren E einer grossen Nachfrage entsprochen, womit bei UM bereits ab sechs Altersjahren Unihockey betrieben werden kann. Auf der Gegenseite forderte diese Fokussierung auf den Nachwuchs und die Grossfeld-Leistungsteams ihren Tribut mit dem Ende des Angebots für Kleinfeld-Aktive bei UM. Das Herren IV wurde nach der Saison aufgelöst, die Damen-Abteilung wechselte mangels Hallenkapazitäten für den Übergang aufs Grossfeld zum Partnerverein Trimbach. Dieser Wechsel sollte sich für sie bezahlt machen, stiegen die Trimbacher Damen später doch bis in die NLB auf.

Saison 2014/2015


Wer nach dem Abstieg im Fanionteam einen grossen Exodus erwartet hatte, sah sich eines Besseren belehrt. Dem tüchtigen Sportchef Jürg Merian gelang es, das Ensemble seiner besten Pferde im Stall zusammenzuhalten und mit wohlklingenden Namen zu einer schlagkräftigen Gruppe zu ergänzen. So kehrten die Gebrüder Mucha nach einer Saison zu UM zurück und mit Jani Rajala und Mika Nieminen stiessen neu zwei Finnen zu Olten-Zofingen. In der Meisterschaft führte der Weg nach einem dritten Rang in der Qualifikation bis in die NLA-Aufstiegsspiele, wo Waldkirch-St. Gallen über fünf enge Partien gefordert werden konnte. Letztlich behielt der Oberklassige aber deutlich das bessere Ende für sich. Ähnlich erging es dem U21-Team nach einer starken Saison. Der Weg der Equipe, die aus zahlreichen Akteuren bestand, welche später und bis heute den Weg ins Fanionteam finden sollten, führte nach dem Gruppensieg in der Stärkeklasse B bis in die Aufstiegsspiele. Dort war mit dem oberklassigen Uster aber Endstation. Bei den jüngsten wurde mit den Unihockey-Kids ein Angebot für Beginner im Vorschulalter eingeführt. Diese fungierten in den Anfangsjahren als eigenständiger Verein. Heute sind die Kids mit Ablegern in Olten und Strengelbach bei UM als Junioren F integriert.

Saison 2015/2016


Nach dem knapp verpassten Wiederaufstieg in die NLA stellte sich im Fanionteam ein unverhoffter Aderlass ein. Nicht weniger als elf Abgänge plus der Trainerstaff mussten aus verschiedenen Gründen kompensiert werden. Mittels des Zuzugs von jungen, eher unerfahrenen Akteuren aus den eigenen und fremden Reihen und der Rückkehr von Renato Wyss auf den Trainerposten wurde versucht, die entstandenen Lücken zu schliessen. Nichtsdestotrotz blieben es die arrivierten Kräfte, welche durch viel Einsatzzeit versuchten, das UM-Boot auf Kurs zu halten. Das gelang mit einer Platzierung im Mittelfeld der Liga nach Mass, aber ohne zu Glänzen.

Saison 2016/2017


Im Rückblick markierte die Saison 2016/2017 so etwas wie den Tiefpunkt nach einem schleichenden Niedergang in den Vorsaisons. Ein kleiner Kader bedingt durch erneute Abgänge, interne Querelen und eine zusehends schlechte Stimmung brachen den zuvor erfolgsverwöhnten Mittelländern das Genick. Nach einer desaströsen Spielzeit in der dritten NLB-Saison lautete das harte Verdikt am Ende auf Abstieg in die 1. Liga. Trotz Aufbäumens in der Auf-/Abstiegspaarung war das euphorisierte Unihockey Fribourg am Ende ein zu harter Brocken. Nach sechs Saisons in der Nationalliga waren die Mittelländer also hart auf dem Boden der Erstliga-Realität gelandet. Ganz anders die Gefühlslage bei der ältesten Juniorenequipe: Als Lohn der kontinuierlichen Nachwuchsarbeit und einer überragenden Saison mit souveränem Gruppensieg folgte der langersehnte Aufstieg der U21 in die Stärkeklasse A.

Saison 2017/2018


Im Sinne eines Neubeginns nach der herben Enttäuschung der Vorsaison verschrieb sich Unihockey Mittelland in der Erstliga konsequent dem Weg mit jungen Kräften aus den eigenen Reihen und der Region. Die Aufgabe für Michel Bieri als neuen Übungsleiter der ebenso jungen wie unerfahrenen Equipe war herausfordernd. Ein verpatzter Start mit vielen knappen Niederlagen in der Hinserie verdeutlichte dies. In der Folge legte UM aber eine erfreuliche Lernkurve an den Tag und wurde zusehends konkurrenzfähig. Am Ende der Qualifikation resultierte als versöhnlicher Lohn der direkte Ligaerhalt dank dem besseren Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz. Derweil musste die U21 in der Belétage des Schweizer Nachwuchs-Unihockeys viel Lehrgeld bezahlen. Der Umstand, dass die grössten Talente regelmässig in der ersten Mannschaft aushelfen mussten, erschwerte das Unterfangen in der höchsten Stärkeklasse zusätzlich. Die logische Konsequenz nach nur einem Jahr lautete: Relegation in die Stärkeklasse B.

Saison 2018/2019


Die lehrreiche Vorsaison hatte gezeigt, dass im jungen UM-Ensemble Potenzial vorhanden ist, aber Bedarf besteht punkto Erfahrungswerte und Führungsfunktion. Durch den Zuzug wichtiger Teamergänzungen und allem voran die Investition in den ausgewiesenen Unihockey-Fachmann Björn Karlen als neuen Ausbildner, entwickelte sich eine Aufbruchsstimmung im Fanionteam. Insbesondere gelang es so, den Auftritt und die Ausstrahlung der nach wie vor jungen Equipe zu verbessern. Diese sollte sich erfreulicherweise auch auf den ganzen Verein übertragen, womit der Kater vom Abstieg in die Erstliga langsam, aber sicher überwunden werden konnte. Sportlich schaute nach 22 Qualifikationsspielen der fünfte Rang heraus. Im anschliessenden Playoff-Viertelfinal verkaufte UM seine Haut gegen die erfahrenen Berner Capitals teuer, musste seine Segel jedoch schon nach zwei Partien streichen.

Saison 2019/2020


Ermutigt von dieser erfreulichen Entwicklung und im Sinne des Credos «Investition in die Strukturen zur Schaffung bester Bedingungen für die Arbeit mit Kräften aus den eigenen Reihen» wurde mit Benjamin Abplanalp ein erfahrener Assistenztrainer als Ergänzung zu Karlen geholt. Gemeinsam wollten die beiden Berner die jungen Wilden von UM bändigen. Die längerfristige Absenz diverser wichtiger Akteure aus verschiedenen Gründen erschwerte das Unterfangen der Steigerung der Vorsaison. So war, etwas enttäuschend, erneut im Playoff-Viertelfinal Endstation.

Saison 2020/2021


Die Jubiläumssaison aus Anlass von zehn Jahren Unihockey Mittelland hätte Anlass für Feierlichkeiten bieten sollen. Doch daraus wurde nichts. In der Saisonvorbereitung erreichte die Nachricht des plötzlichen Todes von Teammitglied Raphael Hasler das Fanionteam und den ganzen Verein. Überschattet und getrübt von dieser Schreckensnachricht war an eine gewöhnliche Vorbereitung nicht zu denken. Nichtsdestotrotz startete das UM-Kollektiv im Gedenken an Raphi in die Saison, die aber nach sechs Partien bereits wieder zu Ende war. Die zweite Covid-19-Welle hatte zugeschlagen und im Spätherbst 2020 allenthalben einen vorzeitigen Saisonabbruch provoziert. Beim Fanionteam fand mit dem Rücktritt von Björn Karlen nach drei und von Benjamin Abplanalp nach zwei Spielzeiten sowie dem Abgang von Sportchef Andrea De Icco ein Zyklus im Hause UM sein vorzeitiges Ende. Auf der anderen Seite wurde nach dem Saisonabbruch in verschiedenen Teams, besonders im Juniorenbereich, mit innovativen und kreativen Ansätzen versucht ein angepasster Trainingsbetrieb und behelfsmässige Trainingsmöglichkeiten anzubieten. Dank verschiedener Massnahmen und zusätzlicher Anstrengungen konnte der Verein diese schwierige Zeit relativ unbeschadet überstehen, wenn auch ein gewisser Mitgliederschwund hingenommen werden musste.