Für grossen Einsatz nicht belohnt

Mit dabei waren zum ersten mal die neuen Gesichter im Team, Daniel Neidhardt, Michael Tschanz (Comeback) und Linus Bättig (U21). Der erste Gegner war mit den Squirrels aus Ettingen diejenige Mannschaft, die den Aufstieg in die nächsthöhere 2. Liga anstrebt. Den Oltner Akteuren stand also ein echter Prüfstein bevor, was Patrick Schilling, der weiterhin das Herren 2 betreut, mehrmals erwähnte.

Die mit ein paar ehemaligen UM-Spieler gespickten Ettinger starteten mit viel Druck in das Spiel und zwangen die Mittelländer in den ersten Minuten zu viel Defensivarbeit. Dies führte dazu, dass die Baselbieter bereits in der 4. Minute des Spiels das erste Tor erzielen konnten. Eine Wucht von einem Schuss aus der Distanz erwischte einen Ettinger am Kopf und der hochfliegende Ball fand den Weg vor das Tor, von wo dann der Ball aus dem Gewühl heraus den Weg hinter den UM-Keeper fand. Nachfolgend war klar spürbar, dass dieses Tor der Weckruf für die Mittelländer war und man konnte sich mehr Spielanteile sowie Chancen herausspielen.

Einer von diesen konnte sich Markus Meier gutschreiben lassen, als er nur ein paar Zeigerumdrehungen nach dem Gegentreffer, mit dem Willen eines hungrigen Bären, vors Tor zog und den Ball irgendwie zum Ausgleich über die Linie drückte. Dieses Tor war symbolisch für den Auftritt der Mittelländer im gesamten Spiel, welches von hoher Leidenschaft und Intensität geprägt war. Diese vorbildliche Einstellung war dann auch Grund für den verdienten Oltner Führungstreffer, welcher Yves Strub mit einem schönen Schlenzer erzielte.

Der zweite Durchgang glich dem ersten: Ettingen überzeugte mit viel Ballbesitz und UM mit viel Leidenschaft und ausgezeichneten Kontern. Früh in diesem Drittel konnte UM einen solchen Konter starten. Mittels schönem One–Touch-Unihockey zerlegte die routinierte 3. Linie der Oltner die Defensive der Ettinger und konnten am Ende der Ballstafette durch Michel Bieri den dritten Treffer feiern. 

Von da an wurde das Spiel hektischer. Die favorisierten Baselbieter wurden langsam aber sicher etwas nervös und konnten den Druck auf das UM-Tor wieder hochschrauben, vorerst aber ohne etwas Zählbares daraus zu ziehen. Diverse Akteure hatten den vierten Oltner Treffer auf der Schaufel, doch leider scheiterte man wiederholt am eigenen Unvermögen oder an einem Körperteil des Gegners. Das Resultat von 3:1 nach 40 Minuten war aber doch etwas schmeichelhaft für die Schilling-Truppe.

Dieses Gefühl setzte sich auch im letzten Abschnitt fort. Trotz einer nicht genutzten Überzahlsituation war Ettingen mehr am Ball und hatte mehr Chancen. Bei UM hingegen macht sich langsam die hohe Intensität bemerkbar und man war oft einen Schritt zu spät oder zu weit vom Gegenspieler entfernt. Leider zu oft. So konnte sich Ettingen für die etwas feinere Klinge belohnen und durch einen schönen Sololauf und einem reingedrückten Abpraller bis zur Mitte des Drittels das Score ausgleichen.

Dann kam, was kommen musste. Eine 2-Minuten-Strafe gegen UM, ein Schuss aus der Distanz und der sonst überaus stark agierende UM-Keeper musste zum vierten Mal hinter sich greifen. Mit aller Kraft suchten die Oltner nun den Ausgleich, der Weg dazu war aber zu steinig und die erste Partie der neue Saison ging verloren.

Nichtsdestotrotz konnte man dem Gruppenfavoriten alles abfordern und die Zuschauer sahen ein hochstehendes Spiel, welches die Mannschaft, die mehr für Spiel machte, für sich entscheiden konnte. Auf UM-Seite gilt die vorbildliche Leidenschaft und Intensität hervorzuheben. Diese Eigenschaften gilt es mitzunehmen und dann steht dem «Zwöi» eine starke Saison bevor, solange man die Effizienz im Abschluss, das Langzeitproblem, steigern kann. Weiter geht die Meisterschaft am 26. September 2020 in Windisch gegen die Haie aus Münchenstein.