Wilder Ritt in Lausanne

4. Feb 2024
Dominik Rhiner

Unihockey Mittelland gewinnt zum Abschluss der Qualifikationsphase ein wildes Spiel in Lausanne mit 11:7 und sichert sich so den dritten Tabellenrang. Im Playoffviertelfinal kommt es nun zum Duell mit den Hornets Moosseedorf.

Für die letzte Partie der Qualifikation reiste Unihockey Mittelland zum Tabellenvorletzten Lausanne an den Genfersee. Ganz so rosig, wie das Wetter, war die Partie bisweilen nicht: offene Visiere und neun Überzahlsituationen sorgten für ein ereignisvolles Spiel, das schlussendlich die bessere Mannschaft für sich entscheidet.

Souverän auf Rückstände reagiert

Mittelland bestätigt die Leistung aus der Vorwoche: Zwar musste UM, trotz der statistisch besten Defensive der Liga, sieben Gegentreffer hinnehmen, dennoch kam nie der Eindruck auf, dass die Gegentore die Mittelländer aus der Ruhe brachten. Wie bereits gegen Luzern konnte das Team von Coach Schneiter auf die Rückstände reagieren und die Partie zu seinen Gunsten kehren. Bereits nach zehn Minuten führte das Heimteam nämlich dank drei verwerteten Kontern. Weil sich Lausanne allerdings immer wieder zu Strafen hinreissen liess, brachte es sich so selber wieder in Bedrängnis. Nicht weniger als vier der sieben Strafen nutzte das Mittelländer Powerplay. Zudem half es UM, dass in der entscheidenden Spielphase dank des durch Laufenlassen des Balles so viel Druck erzeugt werden konnte, dass der Ball in der 45. und 51. Minute via Waadtländer Beine den Weg ins Tor fand und so die entscheidende Differenz geschafft werden konnte. Die Entschlossenheit aufseiten der Gäste war aber auch sonst spürbar: ein turbulentes Mitteldrittel beendeten Überschlag und Bohrer, der mit sechs Skorerpunkten glänzte, mit einem schnell ausgeführten Freistoss und übertölpelten so die Abwehr des Heimteams, welche lieber mit dem Schiedsrichter diskutierte, statt sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Überhaupt gelang es dem Gästeteam besser, sich auf das eigene (Offensiv-)Spiel zu konzentrieren. Defensiv wurde zu oft nonchalant agiert: Mehrmals gelang es Lausanne, die Gegenstösse mit den gleichen Laufwegen erfolgreich abzuschliessen. Entweder standen die Mittelländer Verteidiger zu weit weg vom Gegner oder sie liessen diesen gleich gänzlich aus den Augen. Diese Schwäche gilt es bis zum Playoffstart noch auszumerzen, will man die erste Runde gegen die Hornets Moosseedorf ab kommendem Wochenende gewinnen.

 

Lausanne UC - Unihockey Mittelland 7:11 (3:3, 3:5, 1:3)
Salle omnisports UNIL Dorigny, Lausanne. 70 Zuschauer. SR Mathys/Gasser.
Tore: 8. Diserens (Delacrétaz) 1:0. 9. (8:24) Schneiter (Berlinger, Ausschluss Delamadeleine) 1:1. 9. (8:37) Vial (Diserens) 2:1.10. Moser (Amaru) 3:1. 12. Flury (S. Merian, Ausschluss Della Vecchia) 3:2. 19. Bohrer (L. Müller) 3:3. 22. Vial (Delacrétaz) 4:3. 24. Richner (Berlinger) 4:4. 27. S. Merian (Flury, Ausschluss Amaru) 4:5. 30. Amaru (Delamadeleine) 5:5. 34. Berlinger (T. Merian, Ausschlüsse Diserens, Courtet) 5:6. 38. (37:47) S. Merian (Bohrer) 5:7. 38. (37:54) Delamadeleine (Amaru) 6:7. 40. Überschlag (Bohrer) 6:8. 44. Bohrer (S. Merian) 6:9. 45. Bohrer 6:10. 51. (50:04) Brun (Dewarrat) 7:10. 51. (50:52) Bohrer 7:11.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Lausanne. 2mal 2 Minuten gegen Mittelland.
Lausanne: Zimmermann; Moser, Courtet, Vial, Tripod, Piguet, Diserens, Menétrey, Chabloz, Posse, Brun, Radtke, Della Vecchia, Delamadeleine, Amaru, Dewarrat, Graber, Gustafsson, Delacrétaz.
Mittelland: Wullschleger (57. Litterio); Stauffer, Überschlag; S. Merian, Flury, Bohrer; T. Müller, Suter; Amstutz, Berlinger, Richner; T. Merian, Rhiner; L. Christen, L. Müller, M. Müller; Schneiter, Zihlmann.
Bemerkungen: Mittelland ohne Frey, Schenk, (verletzt), Nov (Studium), Fallegger, Hunziker, Schifferle und J. Christen (abwesend). 57. Time-Out Mittelland. Lucas Zimmermann (Lausanne) und Damian Bohrer (Mittelland) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.