Mit vielen Wechseln und hohen Ambitionen

11. Sep 2022
Pascal Kamber / Zofinger Tagblatt

Das Fanionteam von Unihockey Mittelland geht rundum erneuert in die neue Saison. Mit Spielertrainer Sam Schneiter wird ein neuer Akteur an der Bande wirken.

Sieben Monate nach dem äusserst knappen Ausscheiden im Playoff-Viertelfinal gegen den späteren Aufsteiger Lok Reinach beginnt für Unihockey Mittelland diesen Sonntag mit dem Derby auswärts bei Baden-Birmenstorf (19.30 Uhr) die 1.-Liga-Saison 2022/23. Im Vergleich zum letzten Ernstkampf ist das Fanionteam kaum wiederzuerkennen: Elf Zuzüge hat UM getätigt und so auf die zehn Abgänge reagiert. Neben den Brüdern Severin und Timon Merian, die nach einjähriger Pause wieder zum Unihockeystock greifen, wechselten Dale Infanger, Kevin Frei und Arbnor Nov von Ligakonkurrent Waldenburg ebenso nach Olten wie Cyrill Suter (von Basel Regio), Robin Koch (Doppellizenz mit Fricktal) und Noel Schick (Langenthal Aarwangen). Ausserdem sind mit Sirio Lässig, Joram Münger und Jonas Aellig drei U21-Junioren dazugestossen.

Die vielen Zuzüge bringen viel Qualität ins Kader mit
Auf der Gegenseite haben sich Simon Haas, Christopher Wälty, Leon Giedenbacher, Nils Wullschleger und Fabio Vezzaro der zweiten UM-Equipe angeschlossen. Florian Schneider zog es zu Biel-Seeland, Philippe Grütter und Robin Schönleber zum Team Aarau. Wohin die Wege von Mathieu Strebel und Nicholas Beyeler führen, ist noch offen. «Wir haben vor allem in der Breite einen Schritt nach vorne gemacht und können jetzt mit drei gleichwertigen Linien antreten», freut sich Spielertrainer Samuel Schneiter über die dazugewonnene Qualität im Kader. «Das Potenzial ist enorm», sagt er, «die Frage ist nun, ob wir das auch aufs Feld bringen werden.»

Der 36-jährige Berner ist ebenfalls so etwas wie ein neues Gesicht bei den Mittelländern. Nachdem Roman Pass zu Basel Regio wechselte, wurde der bisherige Assistenztrainer Samuel Schneiter zum Headcoach befördert. Auch in seiner neuen Rolle wird der Stürmer, der bereits in der Saison 2015/16 für UM auf Torjagd ging, regelmässig auf dem Feld stehen. Wie oft das der Fall sein wird, hängt gemäss Schneiter nicht nur von seiner körperlichen Verfassung, sondern auch von der Anzahl zur Verfügung stehender Spieler und der bislang erfolglosen Suche nach einem Assistenztrainer ab. «Bis auf weiteres werde ich von U21-Trainer Aaron Colombo und Sportchef Cyril Müller unterstützt, sodass ich sicher zu meinen Einsätzen kommen könnte», erklärt Schneiter, der auch abseits des Feldes auf viele helfende Hände zählen darf. «Für mich ist der Schritt vom Assistenten zum Headcoach ein grosser, ich habe zum ersten Mal eine Vorbereitung so durchgezogen», sagt Schneiter und betont zufrieden: «Es ist aber alles gut gelaufen, wir haben gut und intensiv trainiert.»

Neues System soll mehr Druck ermöglichen
In den vergangenen Wochen legte der neue Übungsleiter seinen Fokus auf den physischen Bereich, um optimale Grundvoraussetzungen für die neue Saison zu schaffen. Zudem impfte Samuel Schneiter seiner Mannschaft das W-Spielsystem mit Steuerflügel ein. Dadurch soll UM aggressiver und kompakter auftreten und es zwingt den Gegner, mit dem Ball etwas zu unternehmen. «Mit unserem bisherigen 2-1-2-System konnten wir zu wenig Druck erzeugen. Jetzt agieren wir variantenreicher und sind schwieriger zu berechnen», sagt Schneiter.

Auch in Sachen Zielsetzung hat Unihockey Mittelland vorwärtsgemacht. «Wir peilen den Playoff-Halbfinal an, wollen aber grundsätzlich so weit wie möglich kommen», erklärt Samuel Schneiter. Und das soll erst der Anfang sein, wie er weiter ausführt: «In ein bis drei Jahren wollen wir um den Aufstieg mitspielen.»

Quelle: https://zofingertagblatt.ch/unihockey-mittelland-startet-rundum-erneuert-in-die-1-liga-saison-2022-23/